Vergeben ist eine Königsdisziplin, denn es verlangt uns nicht nur einiges, sondern unfassbar viel ab. Du musst in der Lage sein einen Schritt zurückzutreten, dich selbst zu analysieren, deine Situation aus einer anderen als dir gewohnten Perspektive zu betrachten und vor allem eines: Du musst ehrlich mit dir selbst sein! Nicht nur in romantischen Beziehungen ist das so, sondern in jeder zwischenmenschlichen Beziehung.

Beim Thema Trennung und Liebeskummer möchte ich allerdings zwei Dimensionen betrachten:

  1. Deinem Ex-Partner verzeihen.

In den meisten Fällen ist uns etwas durch einen anderen Menschen angetan worden. Wir fühlen uns verletzt, hintergangen, verraten oder verlassen. Und diesem Menschen zu verzeihen, dass er uns dieses Gefühl gegeben hat, das fällt fast allen von uns unglaublich schwer.

Gedanklicher Exkurs: Ist es wirklich der andere Mensch, der dir das Gefühl gibt oder bist du es, der diese Emotionen aufgrund deiner innerlichen Unruhe, Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit erzeugt? Eine Frage, auf die ich nicht weiter eingehen will, sie dir aber nicht vorenthalten will.

  1. Dir selbst verzeihen.

Besonders quälend ist es, wenn wir uns selbst verzeihen wollen. Über Fragen und Gedanken wie diese zermürben wir uns:

  • Warum habe ich das getan?
  • Wieso habe ich nicht auf meine Intuition gehört?
  • Ich habe alles kaputt gemacht!
  • Hätte ich doch dieses und jenes nicht getan, dann wäre jetzt alles gut.

Manchmal ist sogar deutlich schwieriger uns selbst zu verzeihen als anderen, denn bei anderen hatten wir keinen Einfluss, auf unsere eigenen Handlungen aber schon.



Was ist denn verzeihen eigentlich und wie geht das aus vollstem Herzen?

Verzeihen ist die Kunst zu akzeptieren, 

dass wir unsere Vergangenheit nicht verändern können. 

Wenn du mal in dich gehst und dich fragst warum du einfach nicht verzeihen kannst, dann wirst du feststellen, dass der einzig (wahre) Grund dafür ist, dass du in deiner Vergangenheit lebst und dir wünschst etwas verändern zu können, was schon passiert ist.

Das Problem an der Sache: Es ist ja schon passiert! Es ist vorbei! Vergangenheit! Und du kannst es nicht mehr verändern!

  • Dein/e Ex ist schon fremdgegangen.
  • Du hast deinen Partner schon betrogen.
  • Er hat dich schon angelogen.
  • Du hast schon in seinem Handy geschnüffelt.
  • Er hat sich schon wegen einer anderen Frau getrennt.
  • Und so weiter…

Alles was in unserem Leben passiert, zeigt uns woran wir arbeiten müssen und gibt uns eine Aufgabe, an der wir wachsen sollen. Unser Dasein dient dazu zu wachsen, denn wer stagniert, ist eigentlich schon tot und wartet nur auf sein irdisches Ableben. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: Everything happens for a reason!

Und das Gute daran ist, dass das Schlechte dafür da ist uns zu zeigen was gut eigentlich heißt. Wie sollst du denn aus vollstem Herzen lieben und zutiefst glücklich sein, wenn du niemals auf der anderen Seite des Flusses standest? Wenn du niemals wirklich tiefen Schmerz und Unglück empfunden hast?

It’s a matter of perspective!

Das Gute daran ist aber, dass du immer eine Wahl hast wie du mit solch schwierigen Situationen umgehen möchtest. Du kannst dich verrückt machen, die Situation immer und immer wieder aufrollen und dich mit Fragen wie diesen im Kreis drehen:

  • Warum ist gerade mir das passiert?
  • Warum immer ich?
  • Warum trifft es nie die anderen?
  • Warum ist das Leben so ungerecht?
  • Warum sind immer nur die anderen glücklich und ich nicht?

Der Haken an den Fragen ist: Du bist das Opfer – eine Rolle, die dir niemals dienlich sein wird in deine Leben.

Es fällt dir leichter zu verzeihen und dann auch loszulassen, wenn du dir diese Fragen stellst und dich intensiv mit deren Antworten beschäftigst:

  • Was möchte mir das Leben mit dieser Erfahrung mitteilen?
  • Was soll ich aus dieser Situation lernen?
  • Wie kann ich an dieser Herausforderung/ Enttäuschung/ Verletzung wachsen?
  • Ist das schon mal in meinem Leben passiert und wie habe ich mich damals verhalten? Und was kann ich jetzt anders machen?

Heilung kommt dann, wenn wir uns dazu entscheiden die Dunkelheit hinter uns zu lassen und uns dem Licht zuzuwenden. Aber um diese Dunkelheit hinter uns zu lassen, müssen wir sie erst durchlaufen, immer in Richtung des Lichtes.

Auf meiner Coaching-Seite steht aus einem guten Grund, dass Schmerz der Motor für Wachstum ist – und ich kann dir das aus eigener Erfahrung sagen, denn ich wäre heute nicht da wo ich bin, wenn mein Ex mich nicht verlassen hätte! Es hat mich mehr als zwei Jahre gekostet, um ihm, mir selbst und auch seiner Neuen zu verzeihen. Aber als ich es geschafft habe, konnte ich ihn und unsere gemeinsame Zukunftsplanung loslassen und mich und mein Leben neu erfinden. Wenn du genau wissen willst warum, dann lies meine persönliche Geschichte.

Nur wenn du Schmerz spürst und dazu bereit bist ihn aufzulösen, indem du ihn verstehst, deinem Ex-Partner und vor allem dir selbst verzeihst, kannst du auch loslassen und endlich wieder glücklich werden. Wenn du deinen inneren Frieden mit einer Situation, die dich verletzt hat, gefunden hast, wirst du in der Lage sein, im Hier und Jetzt zu leben und endlich loszulassen was war.

Ist das einfach? Nein.

Wenn du gerade in so einer herausfordernden Situation bist in deinem Leben, dann wünschst du dir, dass es einfacher wäre. Ich habe das auch getan! Leider ist es aber nicht, aber es ist machbar – und ein wahnsinnig gutes und erfüllendes Gefühl, wenn du an dem Punkt angekommen bist und zurückschauen kannst wie unfassbar du gewachsen bist.

Also, was soll ich tun? 

Gib dich dem hin was ist. Lass los was war. Habe Vertrauen in das was kommen wird.

Wenn du jemanden an deiner Seite brauchst, der nicht nur persönliche Erfahrung, sondern auch viel Erfahrung mit Klienten mit diesem Problem hat, dann schau dich auf meiner Coaching-Seite um, fülle den Fragebogen aus und melde dich zu einem kostenlosen 20-minütigen Kennenlerngespräch an.

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Foto: © michaeljung