Es gibt hin und wieder Situationen in Partnerschaften, für die beide Partner gemeinsam eine Lösung finden müssen. Wichtige Entscheidungen können zwar auch von einem Partner alleine getroffen werden, sorgen dadurch aber mitunter, vor allem aufgrund der eventuellen Folgen dieser Entscheidung, für echte Probleme. Deshalb ist es ratsam, sich bei diversen Punkten zusammenzusetzen und gemeinsam eine Entscheidung zu treffen, bzw. über Anliegen, die vielleicht auch nur einen Partner betreffen, in Ruhe zu diskutieren. Im Folgenden geht es darum, zu reflektieren warum gemeinsame Entscheidungen in bestimmten Bereichen einer Beziehung wichtig sind und zum anderen gebe ich dir einen expliziten exemplarischen Überblick über einige der Situationen, bei denen ein Übereinkommen und Teamarbeit sinnvoll sind.

 

Der Umgang miteinander

Wie in einer Partnerschaft, die auf Dauer halten soll und in der beide Partner glücklich sind und bleiben, miteinander umgegangen wird, ist abhängig von der Einstellung beiden Partnern. Viele Beziehungen, die anfangs vielleicht wunderbar funktionieren, scheitern an ganz simplen, aber drastischen Gründen. Oftmals liegt es nur an Details im Umgang miteinander, bei denen nicht beide Parteien übereinstimmen und die nicht ausgesprochen oder im Voraus abgeklärt und festgelegt wurden. Nun denkst du vielleicht „Unsere Beziehung b raucht keine Regeln“. Für junge Paare mag das vielleicht auch so scheinen, wer aber längere Beziehungen führt, braucht einige Grundsätze. Denn anders können zwei Menschen mit eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen kaum konfliktlos miteinander auskommen.

Wer den anderen in der Beziehung als sein „Eigentum“ ansieht, rennt nach einiger Zeit oftmals in eine Falle. Und viele Menschen sind heute sogar der Überzeugung, gar niemandem auch nur ansatzweise zu gehören. Das klassische Beziehungsmodell lockert sich immer mehr. Das heißt nicht, dass nun alle Menschen polygam leben sollen oder dass Beziehungen besser funktionieren, wenn sie „offen“ geführt werden. Wieviel Intimität und Kontakt mit anderen potenziellen Gesprächs- sowie Sexualpartnern aber erlaubt ist, sollte ganz klar, früh genug in einer Beziehung gemeinsam besprochen werden.

Ehrlichkeit, Fairness und Respekt sind drei der wichtigsten Stichpunkte, an die beide Partner sich immer wieder halten sollten. Steht der eine Partner vor einer wichtigen Entscheidung, sollte diese niemals verschwiegen oder im Alleingang bewältigt werden. Ob über Veränderungen oder Probleme auf dem Arbeitsplatz, mit der der Lebensunterhalt verdient wird, als auch über die gemeinsame Arbeit im Haushalt. Dies sind zwei wichtige Punkte über die beide Partner sprechen sollten, um eine Lösung zu finden, mit der beide zufrieden sind.



Von Liebe, Sex und Ehe

Wie jeder Mensch eine andere Vorstellung von glücklichen sexuellen Beziehungen hat, so hat auch beinahe jeder Mensch ein anderes Bild von der Liebe und von der Ehe. Das zeigt sich alleine schon bei der Definition des Wortes „Liebe“. Was ist das eigentlich? Zwei Menschen werden, selbst wenn sie sich in einer glücklichen Partnerschaft befinden und sich gegenseitig lieben, wohl kaum dieselbe Antwort geben. Deshalb gilt es, besonders auf die Bedürfnisse deines Partners und dir von einer glücklichen Beziehung zu achten:

Manchmal erfordert die Liebe Entscheidungen. Dafür ist es wichtig, dass in einer Partnerschaft beide Partner wissen, wie der andere Liebe definiert und was er an der Beziehung, bzw. am anderen eigentlich liebt und warum. Manchmal ergeben sich dadurch schon Situationen, die Wünsche und Erwartungen des Anderen offenlegen. So können Missverständnisse und Enttäuschungen vermieden werden.

Ähnliches gilt für den Sex. In den ersten Wochen einer Beziehung empfinden beide Partner vielleicht noch ein stärkeres Verlangen nach Intimität und Zärtlichkeit. Oft lässt das bei einem Partner mit der Zeit aber stärker nach, als bei dem anderen. Dann kommt es häufig zu einer ersten Beziehungskrise, weil, voreilig und verletzt, übereifrige Rückschlüsse gezogen werden. Das beschriebene Verhalten muss aber gar nichts mit den Gefühlen des Anderen zu tun haben. Dennoch wird es oftmals missverstanden. Es gilt in diesem Fall offen miteinander zu sein und so unromantisch es auch klingen mag, bestimmte konkrete Entscheidungen zu treffen. Beide sollten aussprechen, wie wichtig ihnen, in welchem Abstand, sexueller Kontakt ist. Körperliche Zeichen können ausgemacht werden, die dem anderen auf subtile, aber eindeutige Weise vermitteln, „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt“ oder „Gerade lieber nicht“.

In den meisten Partnerschaften kommt eines Tages auch das Thema der Ehe auf den Tisch. Da die Ehe, genau wie der Wunsch nach Kindern, ein doch sensibles Thema für den ein oder anderen ist, sollte es immer in einem ruhigen und stabilen Moment angegangen werden. Miteinander das „Bündnis“ der Ehe einzugehen ist eine Entscheidung, die gemeinsam getroffen wird. Auch sollte sich niemand zum Kinderkriegen „überreden“ lassen. Sind sich Partner über einen der Punkte nicht einig und lässt sich keine gemeinsame Entscheidung treffen, ist es mitunter nicht die beste Lösung, nachzugeben und den Vorstellungen des Anderen zu entsprechen. Denn wenn eine Partei sich dadurch auf Dauer unglücklich macht oder die eigenen Wünsche sich nicht erfüllen, leidet die Partnerschaft darunter umso stärker.

Finanzen und Investitionen

Wenn es ums Geld geht, bekommen sich beide Partner in einer Beziehung oft in die Haare. Der eine verdient vielleicht mehr, als der andere, geizt aber mit seinem Einkommen. Oder das Gegenteil ist der Fall: er möchte sich Sachen leisten, die der andere für überflüssig hält. Oder gar für riskant, weil das Geld dann für die Miete oder die Lebensmittel nicht mehr reicht. In was und wieviel investiert wird, ist daher gemeinsam zu entscheiden. Das gilt vor allem, bei den beiden wohl größten Anschaffungen die im Laufe einer Beziehung anstehen. Dem Kauf eines gemeinsamen Autos und dem gemeinsamen Eigenheim, bzw. der gemeinsamen Wohnung.

Nicht alle Menschen brauchen heutzutage tatsächlich noch ein Auto. Viele kommen mit Bus und Bahn zur Arbeit, fahren Fahrrad oder nutzen den in vielen Großstädten verbreiteten Car-Sharing-Service. Dennoch träumt vielleicht der eine Partner seit Klein auf von einem schicken Oldtimer. Wird das Einkommen beider Parteien in einer Partnerschaft aber gleichmäßig geteilt, dürfen derlei Investitionen nicht alleine getätigt werden. Hier muss gemeinsam eine Entscheidung getroffen werden, die sich an Prioritäten misst, die für die Partnerschaft und nicht für das Glück des Einzelnen definiert wurden, bzw. definiert werden auch wenn, das eine vom anderen nicht immer leicht zu trennen ist.

Gleiches gilt für das Investieren in eine Wohnung oder gar ein Haus, für das in den meisten Fällen ein Kredit aufgenommen werden muss. Welches Zuhause das Richtige ist, kann kein Partner alleine entscheiden. Für Fälle, wie diesen, in denen eine Menge Geld im Spiel ist, gibt es auch explizite Lösungen, die beispielsweise das Problem eines hohen Kredits vereinfachen. Mit einer Bürgschaft beispielsweise, also einer Art „gemeinsamem“ Kredit, kann man sich hier gegenseitig unterstützen. Außerdem reduziert sich auch so das Kreditrisiko für die Bank, was bedeutet, dass ein Darlehen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bewilligt wird.

Kinder und deren Erziehung

Ein letzter Punkt, der hier erwähnt werden soll, betrifft die Kinder und deren Erziehung. Nicht selten sind glückliche Beziehungen daran gescheitert, dass der eine Partner eine vollkommen andere Vorstellung von der Erziehung der Kinder und der Maßnahmen, die dafür ergriffen werden, hatte. Das klingt dramatischer, als es ist. Nur in absoluten Ausnahmefällen etwa greift der eine Partner zu Gewalt oder ähnlichen drastischen Maßnahmen, während der andere hilflos zusieht und verzweifelt. Dennoch ist das Großziehen von Kindern nichts, was ohne Disziplin und Willensstärke und gemeinsame Entscheidungen funktioniert.

Zunächst einmal ist es wichtig, sich für Kinder nur dann zu entscheiden, wenn die Partnerschaft harmonisch ist und beide Partner glücklich sind. Die Entscheidung, Kinder zu bekommen, um der Beziehung neuen Aufschwung oder gar Sinn zu verleihen, ist extrem gefährlich und schadet in letzter Konsequenz vor allem den zukünftigen Kindern.

Es gibt unzählige Erziehungsratgeber und Erziehungsstile, wie und warum, Kinder so und nicht anders erzogen werden sollten. Das alles können hilfreiche Ratgeber sein. In welcher Überzeugung die eigenen Kinder erzogen werden, kann aber niemand zukünftigen Eltern abnehmen. Beide Parteien sollten daher im Voraus besprechen, wie sie sich zum Beispiel die Bildung des Kindes vorstellen und welche Freiheiten sie ihm lassen möchten. Gemeinsame Entscheidungen, bestimmen dabei meist über das zukünftige Glück der ganzen Familie.

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