Wenn wir in einer Beziehung leben und nicht zu 100 Prozent glücklich sind, gibt es viele Ängste, die uns davon abhalten Schluss zu machen. Die häufigsten: Die Angst vor dem Alleinsein und die Angst nie wieder jemanden zu finden, den wir lieben oder der uns liebt oder der zu uns passt.
Nun, auch wenn es hart klingen mag, aber manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als Schrecken ohne Ende. Ja, das ist ein Spruch, bei du vielleicht mit den Augen rollst, aber er ist wahr.
Im heutigen Artikel befasse ich mich mit den fünf Fragen, die dir helfen sollen herauszufinden, ob du in einer gesunden Partnerschaft lebst. Und wenn du gerade verlassen wurdest und unbedingt deinen Ex zurück möchtest, dann kannst du dir diese Fragen natürlich auch stellen. Wichtig ist natürlich, dass du ehrlich zu dir selbst bist. Es bringt dir nichts, wenn du dir etwas vormachst, aber das weißt du selbst.
Was sind also die fünf Kernfragen, die du dir stellen solltest?
Kann ich so sein, wie ich wirklich bin?
Es gibt so viele Beziehungen, in denen sich Menschen verstellen, weil sie Angst haben sich so zu zeigen wie sie sind. Grund dafür ist natürlich ein zu geringes Selbstwertgefühl. Wenn du allerdings auch in deiner Partnerschaft nicht so sein kannst, mit guten und schlechten Launen, ein bisschen durchgeknallt und dann wieder introvertiert und einfach so wie du bist und was dich ausmacht, dann solltest du dir die Frage stellen: Will ich mein ganzes Leben so leben? Will ich mich mein ganzes Leben lang verstecken?
Werde ich durch meinen Partner mehr zu dem Menschen, der ich wirklich bin?
Wir Menschen brauchen Wachstum, um dauerhaft glücklich zu sein – egal in welchem Lebensbereich. Gute, dauerhafte und glückliche Beziehungen haben immer die Eigenschaften, dass sie uns zu einem besseren Menschen machen, das Beste aus uns herausholen und dass du als Mensch (und natürlich auch als Paar) wächst. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich nicht voll entfalten und dich so weiterentwickeln kannst wie du möchtest und/oder dein Partner dich dabei sogar ausbremst, dann solltest du dir die Frage stellen: Möchte ich mein ganzes Leben auf dem Stand bleiben, auf dem ich heute bin oder möchte ich alle meine Potenziale ausschöpfen und zu dem Menschen werden, der ich im tiefen Inneren bin?
Bin ich gerne mit meinem Partner zusammen, auch wenn wir keine Pläne haben?
Das ist im ersten Moment vielleicht eine etwas seltsame Frage, aber wenn du mal darüber nachdenkst: Wir sind permanent eingebunden, machen Pläne, sind unterwegs. Und genau dann fällt uns auch nicht wirklich auf – zumindest nicht so deutlich – wie glücklich oder unglücklich wir sind in einer Beziehung. Aber wenn du dich an die Momente erinnerst, in denen ihr nur zu zweit (gewesen) seid, wie fühlt sich das an? Und ich möchte hier betonen, dass ich die Momente ohne Ablenkung wie Fernseher, Smartphone & Co meine.
Kannst du mit deinem Partner Zeit verbringen ohne dich zu langweilen, ohne eine peinliche Stille zu empfinden? Gemeinsam schweigen zu können ist etwas Wundervolles, aber aus meiner Sicht nicht mit jedem Menschen möglich. Wenn du dich bzw. euch dabei ertappst, dass ihr das nicht könnt und euch eher mit anderen Dingen ablenkt anstatt miteinander zu reden, dann solltest du dich fragen: Wovor verstecken wir uns? Und wie können wir das verändern? Und: Möchten wir das überhaupt verändern?
Habe ich das Verlangen meine tiefsten Wünsche und Träume mit meinem Partner zu teilen?
Jeder von uns hat Träume, die tief in uns verankert sind: Lebensträume. Es gibt Menschen, mit denen wir sie niemals teilen würden. Dann gibt es die Menschen, denen wir uns öffnen und die einen Einblick bekommen (beispielsweise deine beste Freundin). Und dann gibt es die Menschen, zu denen wir uns so sehr hingezogen und auf einer so tiefen Ebene verbunden fühlen, dass wir förmlich den inneren Drang haben alles mit ihm teilen zu wollen.
Wenn du dich für deine Träume schämst oder unsicher bist und daher lieber hinterm Berg hältst als sie mit deinem Partner (der dich in- und auswendig kennen sollte) zu teilen, dann solltest du dich fragen: Wenn ich meine Träume nicht einmal verbal mit ihm teilen kann, wie groß sind dann meine Chancen sie überhaupt zu erreichen? Und wie gut kann ich damit leben, in meiner eigenen Welt zu leben und zu wissen, dass meine Träume wahrscheinlich nicht wahr werden?
Möchte ich das Beste für meinen Partner?
Das ist einer der für mich persönlich entscheidendsten Faktoren: Wenn du im Sinne deines Partners denkst und auf sein Wohl bedacht bist, darauf dass er nur das Beste erfährt, nur das das was ihn zum Strahlen bringt. Wenn du dich mehr darauf freust, dass es ihm in einer Situation, mit einer Erfahrung, einem Geschenk, was auch immer, blendend geht und wenn dir sein Lächeln und seine Freude mehr Wert ist als alles andere in der Welt, dann hast du einen wichtigen Grundstein für eine Partnerschaft. Wenn es dir nicht so geht, dann stell dir die Frage: Warum bin so egozentrisch und/oder egoistisch? Oder ganz simpel: Warum ist mir das nicht wichtig?
Be happy!
Wenn du festgestellt hast, dass du die Fragen überwiegend mit nein beantwortet hast, dann solltest du in dich hineinhorchen was du wirklich möchtest. Ist Schluss machen vielleicht doch die bessere Option? War deine Ex-Beziehung vielleicht doch nicht so wundervoll und erfüllend wie du sie in Erinnerung hast?
Sei ehrlich zu dir selbst. Ich weiß, das kann wehtun und dich vor große Herausforderungen stellen. Aber weißt du was: Die Herausforderungen in dieser Beziehung werden größer je länger du wartest.
Das Leben ist da, um gelebt zu werden, um glücklich zu sein! Sicher, es gibt immer Aufs und Abs, aber ohne sie könnten wir auch gar nicht definieren was glücklich sein eigentlich heißt. Wir brauchen die schlechten und schwierigen Zeiten in unserem Leben, um die guten und glücklichen schätzen zu können.
In dem Sinne, ich wünsche dir von Herzen alles Liebe!
Foto: © fedemarsicano
Wow, toller Beitrag! Die Fragen sind wirklich essentiell! Hätte ich die früher gehabt, hätte ich mir wahrscheinlich jede Menge Ärger erspart. Naja, kann man nicht ändern. Ich habe nämlich ewig gebraucht, bis ich aus meinem Selbstmitleid und meiner Traurigkeit wieder zurück ins Leben gefunden habe. Es war total schlimm für mich, weil sogar mein Umfeld schon meinte, irgendwann könnte ich dann aber doch mal aufhören mit traurig sein. Es ging aber einfach nicht, ich wollte auch nicht die Streitereien zurück, sondern die schöne Zeit, die wir hatten. Auch wenn die schon lange vorüber war. Irgendwann hat mir eine Freundin einen Link zu meinem Horoskop geschickt und darauf bestanden, dass ich es lesen sollte. Darin standen so viel positive Dinge über meine Zukunft und irgendwie kapierte ich da, dass es nicht darum ging in meiner Traurigkeit zu versinken, sondern, dass ich nur die Augen für all die schönen Dinge öffnen musste, die in mein Leben kamen, um über die Traurigkeit hinwegzukommen. Naja, da es mir so gut tat, endlich wieder Schönes zu erleben und optimistisch zu sein, habe ich begonnen, regelmäßig mein Horoskop zu lesen. Auch wenn ich nicht besonders an Astrologie glaube, so steckt doch immer ein wahrer Kern in den Aussagen, nämlich jener, dass man nur die Augen öffnen muss, um Gutes zu erfahren. Liebe Grüße, Helga